wenn das glückliche Paar in einer Großstadt in einem Hotel (welches die Frau nicht ausstehen kann) für vier Nächte eingebucht ist und der Mann dann Delhi Belly hat, so dass die Besichtigungstour erst am Abreisetag (Zug fährt um 21 Uhr) stattfinden kann, an welchem Tag regnet es dauerhaft und in Strömen? Wer sitzt dann ewig (und nass) auf dem Bahnhof rum, weil der Zug verspätet eingesetzt wird? Wer erwischt eine der denkbar ältesten Zuggurken und hat in einem 2 tier dann orginal auf der Gegenseite zwei übergewichtige Hardcore-Schnarcher?
Nein, das Paar kommt nicht ausgeschlafen und entspannt aus dem Nachtzug!
Erkenntnisse des Tages: 1) der Fahrer, der dich jeden Tag fragt, ob die Tour möglich ist, ist am Tag der Tour unauffindbar; 2) sobald die Temperatur unter 28 Grad fällt, werden Wollmützen, Thermojacken und Winterstiefel rausgeholt 3) die Idee, Turnschuhe zu Besichtigungstouren bei Regen anzuziehen, ist nur solange gut, bis die Füße schwimmen; und 4) nein, ein Museum ist nicht interessant, wenn zeitgleich eine ganze Schule anwesend ist!
Leider bevölkert von ungefähr 83 Trilliarden Fledermäusen. Merke: Fledermäuse pinkeln. Fledermauspisse stinkt. Es ist eher unästhetisch.
* Mann heute angeschlagen, deshalb ein Gedöns-Post*
Inderinnen gehen im vier Sterne Hotel durchaus in grellen Schlafanzügen zum Buffett
Inder auch!
Der Service-Verantwortliche beim Frühstück ist maximal konsterniert, wenn frau sich eigenständig das Brot in den Toaster steckt- und auch noch runterdrückt! (Mann besteht darauf, dass das in allen Hotels dieser Kategorie so sei!)
Das Toilettenpapier in hochklassigen Hotels ist schlechter als zum Beispiel im vorangegangenen in Pushkar. Da Toilettenpapier nicht in die Toilette geworfen werden darf, muss es in den Mülleimer. Ranjee (Pushkar) hat eine böse Zeichnung gegenüber der Toilette. Scheint zu klappen. Vier Sterne Gäste sind da wohl renitenter. Das Toilettenpapier hier, würde sich auch für die Chemietoilette im Wohnmobil eignen- fällt auseinander, wenn es feucht wird.
Das Zimmer unter dem Frühstücksraum braucht keinen Wecker.
Wichtig: Checke immer die Transportkosten bei Uber- spart viel Geld bei Verhandlungen mit Rikscha- Fahrern.
Ich habe eine fette Libelle entdeckt. Ja, ja ich weiß: Body positivity und so, aber: eine fette LIBELLE. Das ist doch ein fliegendes Oxymoron!
Es ist billiger die geplanten Mitbringsel für die Kinder (und mich) bei Amazon zu bestellen, als ein zusätzliches Gepäckstück (ohne Gewicht!!!) bei Lufthansa zu buchen.
Udaipur ist tagsüber fest in der Hand von Tauben und Falken, in der Dämmerung von Papageien und in der Dunkelheit von Fledermäusen!
Es gibt es noch, dass gute alte Indien:
IndiGo ist nicht kooperativ was Übergewicht angeht. Da hatten wir schon Extra Kilos dazu gebucht-und wir hatten wieder die Wahl: umpacken oder draufzahlen. Wir haben gezahlt.
Wenn dann endlich der Security Check gelaufen ist, kommt die SMS mit Verspätung des Fluges🙄
Es ist nicht so, dass ich Busfahren nicht mag- ich verabscheue es aufs Tiefste. Die uns näher kennen, haben die Geschichten über das Busfahren 1994 in Indien zu genüge gehört (Stichworte in diesem Kontext: keine Toilettenpausen, lautstarke Bollywoodfilme, AC auf 12 Grad Celsius eingestellt, Sitzbänke, die für drei Südinder ausgelegt sind- und für zwei von uns schon verdammt knapp sind, Einschußlöcher im Bus, Kamikazefahrer auf fragwürdigen Straßen, 13 Stunden für 300 Kilometer….), aber wir sind ja 30 Jahre weiter, Frau muss mal aus ihrer Komfortzone raus, die Straßen sind viel besser geworden… Ok- eine Busfahrt. 4,5 Stunden sind überschaubar, es gibt Comfort Seats
Wie blöd bin ich eigentlich? Frage für irgendwen!
Auschecken aus unserem bezaubernden Hotel- sie haben uns sogar eine Frühstücksbox gepackt . Überteuerte Rikscha zum Busstand (ok, morgens um 7 Uhr schlafen auch Rikschafahrer noch).
Ganz einfach, sie will dahin gebracht werden, was gebucht ist. Sie will nicht kurz vor Ajmer aus dem Bus geworfen werden, obwohl sie bis Pushkar gebucht hat. Sie möchte zudem eine Erklärung warum sie, der Mann und das Gepäck in eine klapprige Rikscha gesteckt werden und durch die halbe Stadt kutschiert werden. Hübsch wäre auch ein Hinweis, warum die Rikscha eine Vollbremsung vor einem gerade im Anfahren begriffenen lokal Bus macht. Der Bus Fahrer hat freundlich gebremst. Ohne Kommentar wurden wir in den wunderbaren Bus gesteckt, der sogar eine Klimatisierung (Fenster zum Aufschieben) hatte. Die Mitreisenden hatte Freunde- wir eher weniger. Heiß, eng, doof.
Es ist uns gelungen an der richtigen Haltestelle auszusteigen. Definitiv eine Leistung. 600 Meter bis zum Hotel- das kriegen wir definitiv zu Fuß hin. Bisschen Slalomfahren um Kuhfladen, Trolley durch Schlaglöcher bugsieren- no Problem!
Das Hotel ist Zucker. Wir sind zwar in der kompletten off-Season hier, aber trotzen alles sehr nett. Falls jemand das dringende Bedürfnis nach einer Kleinstadt mit dem totalen overload an Klischee-Hippieklamotten hat- Puschkar ist der Ort der Wahl. Obwohl hier fast alles auf Touristen ausgelegt ist, hat der Ort wirklich was.
Puschkar hat übrigens 500 Tempel und ungefähr gleich viele Hotels.
Schwupps, wacht frau auf (eher derangiert) und ist in Rajasthan. Der Zug fuhr auf die Minute pünktlich in den Bahnhof Jaipur ein- das hat er aber auch nur geschafft, weil wir 20 Minuten vor dem Bahnhof rumgestanden haben. Wir verlassen also ziemlich zerstört den Zug und laufen quasi gleichsam gegen eine feucht warme Wand. Die Brille beschlägt direkt. Wer muss schon was sehen, wird völlig überbewertet.
Wen wir auch nicht gesehen haben, ist unser Pickup. Dafür haben uns die drölfzig Millionen Rikschafahrer der Stadt natürlich gesehen. Nein, wir sind nicht mehr in Himachal, wo niemand aufdringlich ist- wir sind in Rajasthan, der Rikschafahrer Hölle.
Der Pickup hat uns dann aber irgendwann doch noch aufgegabelt.
Wie kommt man im übrigen dazu, Samosas zwischen Burger Buns zu quetschen? Frage für eine Freundin.
Kurzer Spaziergang und langer Mittagsschlaf .
Auffällig ist, dass es hier wesentlich mehr Müll, Chaos und Gestank gibt. Muss Frau sich nach den nördlichen Staaten erst wieder dran gewöhnen.
Morgen geht es dann an die Erkundung Jaipurs. Hoffentlich besser ausgeschlafen als heute.
Frühstück noch in Shimla (ich habe eine Wolke durch die Garage ziehen sehen- super bizarr) wo uns dann auch die erlösende SMS mit der Bestätigung des Upgrades (Schmalspurbahn) erreicht.
Unter Einsatz eines Hotelmitarbeiters mussten wir unser Gepäck zur Umgehungsstraße transportiert. Ich erinnere an die Höhenunterschiede und Treppen und weitere Unannehmlichkeiten!
Plan: an der Hauptstraße ein Uber bestellen. Realität: die Uber in Shimla sind speziell. Und nein, es wollte uns keiner. Die Verzweiflung machte sich demnach langsam breit- bis wir einfach den Fahrer eines parkenden Autos mit gelben Nummernschild angequatscht haben. Merke: gelbes Nummernschild in Shimla = Taxi. Unglaublicherweise hat er uns wirklich zum Bahnhof gefahren- für die Hälfte vom von Uber angegeben Preis.
Dann war es endlich soweit: erste Klasse in der Schmalspurbahn. FÜNF Stunden!
Und ja: klischeehaft sind wir zwischendurch stehengeblieben weil Kühe auf den Schienen gestanden haben.
Morgen früh um 6 Uhr sollen wir in Jaipur ankommen. Auf das der morgige Tag spannender wird.
Ein kurzes Gedankenspiel: wir stellen uns vor, wir wollen einen der nördlichsten Bundesstaaten besuchen. Genau genommen die Hauptstadt names Shimla. Diese liegt auf 2200 m Höhe und ist per Auto (Never!!!), Flugzeug (Flugscham lässt grüßen) oder einer Schmalspurbahn namens “ Himalayan Queen”, die sich romantisch die Berge hoch bewegt, erreichbar. Wenn dann auch noch Comfort Chair mit AC gebucht werden kann, ist die Wahl ja wohl klar. Nein, ich hatte überhaupt keine verkitschten Vorstellungen.
Nun zur Realität: bei strömenden Regen fahren wir von Chandigarh nach Kalka (dem Startbahnhof).
Ausgesprochen interessant ist, dass es in der ganzen Stadt keine Rikschas gibt- hier ist definitiv Autofahren oder Gehen angesagt. Wir vermuten, dass die Rikschas die Höhenmeter nicht schaffen.
Morgen wird die Stadt erkundet. Wir rechnen mit dem Muskelkater des Todes.
Heute ist Reisetag. Wir verlassen Amritsar und verlagern uns nach Chandigarh. Nicht nur, dass mein Magen heute wenig kooperativ ist (ich musste auf das fetttriefende Kulcha zum Frühstück verzichten) und es kräftig geregnet hat, sondern es häufen sich auch echte Anfängerfehler.
Der Reihe nach: freundlicherweise hat uns unser zuckersüße Hotelier ohne Aufpreis bis 15 Uhr im Zimmer gelassen. Nebenbei: wir haben auch Orginal weder das Frühstück noch Kaffee/Tee/Wasser bezahlen müssen. Dringende Empfehlung falls irgendwer mal nach Amritsar kommt.
Kommen wir zu den Anfängerfehler : Nummer 1 wurde schon in Kashmir deutlich: wer fliegt um Gotteswillen ohne Shampooflaschen zuzukleben ? Frage für eine Freundin.
Nummer 2: viel zu viele Klamotten mitzunehmen. Das führt dann bei 44 Grad dazu, dass frau/ man leider Turnschuhe für die Fahrt anziehen muss (sonst wären die Trolleys nicht mehr zugegangen).
Nummer drei: wer fährt nach Indien und vergisst das Allzwecktuch? Kein Allzwecktuch- dann muss eine Bank auf dem Bahnsteig gefunden werden. Sehr lästig.
Neben diesen ganzen Peinlichkeiten gab es aber auch nette Highlights.
So hat unser Hotelier (hatte ich schon erwähnt, dass er echt zuckersüß war?) uns eine Rikscha für die Fahrt zum Bahnhof bestellt.
Es ist heiß- sehr! Nach dem Kulturprogramm flüchten wir in ein sehr modernes Kaffee (Auswahlkriterium: Klimaanlage)
Der Espresso für den Mann ist sehr gut.
Aber hallo: wer kann denn schon bei über 42 Grad bei einem “Spiced Guave Cold Brew Tea” widerstehen? Hat ja niemand gesagt, dass das Spiced Kalak Namak beinhaltet. Dementsprechend schmeckt der Eistee nach Eiern. Ausgesprochen widerlichst. Ich habe dann auf den Konsum verzichtet- trotz des exorbitanten Preises!
Werden in diesem Leben keine Freunde mehr! Ich bin mir sicher- oder zumindest auf den indischen Subkontinent bezogen.
Heute war Reisetag angesetzt. Abschied von Srinagar und dem Hausboot, hin zum Goldenen Tempel in Amritsar. Dazwischen liegen entweder fürchterlichste Stunden im Bus oder der Flughafen (die Flughafensecurity) des Grauens. Die Wahl fiel natürlich auf den Flughafen. Durch den ersten der drölfzig Sicherheitschecks sind wir noch fast vorbildlich durchgekommen, aber dann ging es zum Luggage Drop-Off. Wer hatte wohl jeweils ungefähr zwei Kilo zuviel? Wer durfte dann im größten Gedränge umpacken? Wo gab es natürlich keine AC? Wer musste wohl noch ein Ausreiseformular ausfüllen? Und zu guter letzt: wer musste durch noch zwei Sicherheitschecks?
Ach ja: Gate -Änderungen laufen in Srinagar ähnlich ab wie Gleisänderungen in Deutschland: irgendwer hat die Durchsage verstanden und alle rennen los- in der Hoffnung, dass der Erste weiß wo er hin muss.
Der Flug war unspektakulär. Spannend wurde es, als der Fahrer, der uns vom Flughafen abgeholt hat, ein Bild von uns auf dem Handy hat. Praktisch: er hat uns erkannt- Irritierend: das Bild hat er nicht von uns. Sehr mysteriös.
Unterkunft hier: Sehr nettes Hotel!
Erster Eindruck von Amritsar: laut, quirlig, lebendig- macht Spaß!
Hat natürlich bezaubernd angefangen: die Matratze ist immer noch steinhart und ich bin immer noch eine Seitenschläferin. Ergebnis: Frozen Shoulder. Echt Aua!!! Ich leide. Das schreiende Kleinkind im Nachbarraum (ich erinnere: das Boot ist aus Holz) hat sein übriges getan.
Den größten Teil des Tages haben wir dementsprechend kollabierend auf der Terrasse des Bootes verbracht.
Der Mann hatte allerdings noch Spaß mit den diversen Bahnapps- Disclaimer: die DB App ist quasi gleichsam kongenial im Vergleich.
Jetzt müssen wir noch packen und uns so langsam auf die immer wieder bezaubernde Erfahrung “Flughafen Srinagar” vorbereiten. Nerven aus Stahl recommend.