- Man versucht rauszufinden, was alles in einen Mund passt
- Man die Kinder schon kurz nach dem Aufstehen kaputt gespielt hat!
- Man die weltgrößte Holzpagode sehen kann
- Man lernt, was passiert, wenn Männer die Augenbrauen nicht regelmäßig schneiden!
- Man Melurken oder Gurleonen erfindet und isst.
- Man ein neues Füßephoto machen kann.
- Es überdimensionierte Buddhastatuen gibt.
- Tochter auf Vaters Schultern klettert um ein Bild über dem Bauzaun zu schießen. Dabei interssiert von Bauarbeiter beobachtet wird, die einen erst auf das offene Baustellentor aufmerksam machen als man es auch schon selbst entdeckt hat😡.
- Und nicht zuletzt: man den Mann am Ticketschalter davon überzeugen kann, einen doch noch auf die Stadtmauer zu lassen- obwohl der Ticketschalter schon seit einer halben Stunde geschlossen ist😊
Autor: tusnelda
Reisezeit
Morgens um vier ist die Welt absolut bescheiden. Es müssen Kinder und Männer geweckt werden, der Rest eingepackt usw. Echt nicht schick! Tatkräftig erreicht man dann nach tränenreichen Abschiedsszenen von unseren Urlaubsabschnittsgefährten und nach einer rasanten Taxifahrt ( nein, morgens um 5 Uhr ist nicht mal in Peking Stau) den Bahnhof. Nicht nur, dass er auschließlich auf Chinesisch ausgeschildert ist, nein, sie haben auch ein echt bizarres Organisationssystem.
Als erstes muss der gutwillige Reisende nämlich rausfinden, wo der ihm zugewiesene Wartebereich ist. Der Bahnsteig wird erst 15 Minuten vor Zugabfahrt geöffnet. Um diesen zu betreten, stellt man sich in der Wartehalle mit seinen Mitreisenden an und erst das Öffnen der Tür ermöglicht den Run auf den Zug. Menschenleere Bahnsteige sin übrigens eher beängstigend. Den Zug darf man auch erst nach einer Kontrolle an der Zugtür betreten. Dafür landet man dann in einem völlig ausgebuchten Zug ( schlauer Mensch hat ja reserviert) dessen Abteile auf die Größe des durchschnittlichen Chinesen abgestimmt ist! Auf die dreier Bank haben gut zwei von uns gepasst- drei sind übel! Notwehr! Als wir eine Chance sahen, haben wir uns knallhart unsozial ausgebreitet. Ich sage nur 7 Stunden!
Nach der gefühlten Ewigkeit erreichten wir endlich Datong! Wir haben das Katzenzimmer des Hostels. Außerdem steht in unserem Zimmer ein Fahrrad. Als wir den Manager darauf aufmerksam gemacht haben, teilte uns dieser nur freundlich mit, dass wir uns keine Sorgen zu machen bräuchten. Das sei nicht schlimm. Da denkt der wohlstandsverwarloste Mitteleuropäer einfach nur :HÄ?
Immerhin ist es uns gelungen die berühmte Drachenmauer für ein Selfie zu finden!
Bier geht aber trotzdem.
Heute ist es uns definitiv gelungen, uns alle kaputt zu spielen!
Wir haben hart geschuftet- mal wieder!
Während sich die Herren dem puren Genuß hingaben, mussten wir einen nicht zu gewinnenden Kampf mit Epoxi-Kleber ausfechten! Wir haben uns tapfer geschlagen. Der Kleber hat nur nicht zu entfernende Spuren auf Tochters Brille und meiner Dampfe hinterlassen. Der Totalverlust von zwei Hosen und einem T-Shirt ist unserer Ansicht nach verkraftbar.
Nach fast vollständig geleisteter Arbeit: das Bierselfie mit dem Team von Bamboo Bicycles Beijing.
Aber es gab natürlich noch ein weiteres Selfie:
Morgen müssen wir um vier Uhr aufstehen, um unser chinesisches Zug-Debüt zu geben. Nein, ich habe keinen Bock dazu!
Alternativprogramm….
Während die Jungs hemmungslos bei 37 Grad dem Alkohol frönten und ihr Wiedersehen feierten, mussten die Damen der Familie hammerhart schuften! Staub, Schweiß und Tränen! Und natürlich noch Schutzkleidung, die die Grenzen der Selbstachtung auslotet.
Arbeiten mit schwerem Gerät inklusive:
Das Ergebnis länger harter Arbeit (ok, bei mir mussten die Mitarbeiter das meiste machen- als alte, behinderte Frau ist Sägen nicht die Bewegung der Wahl😁/ dafür war die Tochter brilliant😇). Einiges könnte ich aber doch:
Morgen geht es weiter!
Verdienter Abschluss mit dem Selfie des Tages:

Pusteclub auf Chinesisch
Was macht der chinesische Renter morgens um 6 Uhr im Park?
Das:
Jegliche Sportart wird betrieben. Frustrierend ist es für den westlichen Zaungast nur, wenn er erkennt, dass jeder Chinese in den 80igern so beweglich ist, wie wir ungefähr mit 6 Jahren zum letzten Mal.
Später trifft er sich noch in einem andere Park um Opern zu schmettern ( natürlich nach dem Einkauf in der Gemüsehalle) .
Von der ganzen passiven Teilnahme an den diversen Seniorenaktivitäten ( und dem Aufstehen um 5 Uhr) fällt der erschöpfte Zaungaust dann erst einmal in sein Bett um die Aktivitäten zu verdauen.
Später allerdings besucht er den Sommerpalast des Kaisers (3Ssg in der U-Bahn) um macht natürlich tolle Selfies:
Was nicht stimmt ist offensichtlich: ab dem heutigen Tage hätte der Sohn anwesend sein sollen. Ist er aber nicht! Aufgrund eines kurzfristig gecancelten Fluges treibt sich dieser noch in einem Luxushotel in Amsterdam rum. Wir hoffen alle, das er ab morgen dabei ist.
Nachdem wir dann stundenlang durch den Park gelatscht sind, haben wir uns das verdient:

DEKADENZ
Frühmorgens ist die Welt definitiv nicht in Ordnung- schon gar nicht, wenn man sich aus dem Bett quält um pünktlich in einen Bus zu steigen.
Nach zweistündiger Fahrt erreicht man dann die Große Mauer! Und nein, man hat keine Merkel-Tour auf dem bequemen restaurierten/ nachgebauten Mauerteil gebucht, sondern eine Tour bei der der Startpunkt hinter dem Betreten verboten Schild liegt.
Und wer so hart auf unbefestigten Schotterruinen klettert, rutscht und stolpert, hat sich dann auch etwas noch Dekadenteres verdient: eine 1,45 stündige Fußmassage! Man hörte nur wohliges Grunzen!
Und damit niemand denkt, wir würden unseren Gewohnheiten untreu:
Verbotene Städte, U-Bahnen und leere Selfiesticks
Der Mann hat Magenprobleme! Keine Ahnung warum. Ergo mussten der Lieblingskollege, die Tochter und meine Person sich allein (neben ungefähr 20 Millionen Hauptstadtbewohnern) zur Verbotenen Stadt durchschlagen. War unspektakulärer als erwartet. Zweimal umsteigen (aka 3 Sonntagsspaziergänge, im folgenden nur Ssg genannt) und man erreicht mit ungefähr 4 Mio. chinesischen Provinzlern den berühmten Tiannamenplatz. Ein kurzer Blick und die Feststellung: das Ding lohnt sich nicht. Ergo wenden wir uns nach rechts und werden von großen Vorsitzenden persönlich angestrahlt.
Hier offenbarte sich uns dann auch der Fail des Tages: der Selfiestick war leer! Niemand hat ihn aufgeladen! Das Ergebnis sieht man im Folgenden:
Danach betraten wir die Verbotene Stadt. Der erste Hof war definitiv hochinteressant:
Überraschung: der zweite sieht genauso wie der erste aus.
Größere Überraschung: bei allen weiteren- das gleiche Bild.
Der weitaus größte Teil der Verbotenen Stadt ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich- das was zugänglich ist, ähnelt sich sehr.

Übrigens war das heute vermutlich am häufigsten photographierte Objekt: die Tochter! Mindestens 10 Selfies mit chinesischen Jugendlichen wurden gemacht. Sie war definitiv für die einheimischen Pubertärlinge interessanter als die diversen Hallen!
Nach stundenlangen Gelatsche ( 7Ssg) gab es dann den wohlverdienten , wiedervereinten und mit einem geladenen Selfiestick versehenen Abschluss.

Ein Besuch im Reisebüro und Kochschule
Jaaaa! Wir haben es geschafft: wir haben Zugtickets! Dank an die Gastgeberin, ohne sie wäre es definitiv schier unmöglich gewesen an Zugtickets zu gelangen.

Ich weise an dieser Stelle darauf hin, das Zugtickets in China im Vergleich zu Indien böse teuer sind! Andererseits sind sie im Vergleich zu Deutschland ausgesprochen günstig😁.
Danach (eher sehr viel danach) kam das dringende Bedürfnis nach Kultur auf. Trommel- und Glockenturm sollten es sein kombiniert mit einem Ausflug in das zeitgenössische China (in Form einer U-Bahnfahrt). Die Dimensionen der U-Bahnstationen führen dazu, dass der Wechsel von einer Bahn in eine andere bei vielen Menschen den Streckenumfang des durchschnittlichen Sonntagsspaziergangs überschreitet. Wir haben heute demnach die Spaziergänge der nächsten Sonntage abgearbeitet.
Danach gab es einen kurzen Spaziergang durch die Hutongs. Einkäufe und kleine Stärkung inklusive.
Und zum Schluss noch das Rätsel des Tages: An welche weltberühmte Filmfigur erinnert uns das, bzw. ist sie eine gut getarnte Inkarnation? Oder auch: Ist chinesischer Haarschmuck von dieser Welt?
Kultur!!!
Zwei Tempel! Wir essen nämlich nicht immer nur, nein, punktuell finden wir tatsächlich im smogverhangenen Peking auch einen Anflug von Bildband-Klischee-Peking. Nein, ich meine nicht Hochhausschluchten und Mietbunker! Eher so etwas:
Und überdimensionierten
Buddha-Statuen ( allerdings Lamatempel)
Im Lamatempel bekommt jeder Besucher ein Paket Räucherstäbchen um auch seinen angemessenen individuellen Anteil an Feinstaub für die gute Luft in Peking produzieren zu können.
Die Reste werden dann hier entsorgt:

Und zum Abschluss das zweite Selfie des Tages:
Lautsprecher und eine Verfolgungsjagd
Nach dem mittäglichen wohlverdienten Pädagogenkoma (Mann und Tochter solidarisieren sich aufopferungsvoll mit den erschöpften Pädagog*innen) starteten wir einen kleinen Ausflug in den Ritan-Park.
Nette Parkanlage mit interessanter Musikuntermalung:
Wichtige Hinweise inklusive:
Klischee-China:
Kleine Stärkung inklusive:
Dafür später noch ein gut Gekühltes
Und zum guten Schluss noch eine klassische Verfolgungsjagd ( unser Taxifahrer konnte die Adresse nicht zuordnen/ lesen. Er hat dann einfach das Taxi mit Gastgeberin und zweitem Mann verfolgt. Eine interessante Erfahrung!)
