Reisezeit

Morgens um vier ist die Welt absolut bescheiden. Es müssen Kinder und Männer geweckt werden, der Rest eingepackt usw. Echt nicht schick! Tatkräftig erreicht man dann nach tränenreichen Abschiedsszenen von unseren Urlaubsabschnittsgefährten und nach einer rasanten Taxifahrt ( nein, morgens um 5 Uhr ist nicht mal in Peking Stau) den Bahnhof. Nicht nur, dass er auschließlich auf  Chinesisch ausgeschildert ist, nein, sie haben auch ein echt bizarres Organisationssystem. 

Als erstes muss der gutwillige Reisende nämlich rausfinden, wo der ihm zugewiesene Wartebereich ist. Der Bahnsteig wird erst 15 Minuten vor Zugabfahrt geöffnet. Um diesen zu betreten, stellt man sich in der Wartehalle mit seinen Mitreisenden an und erst das Öffnen der Tür ermöglicht den Run auf den Zug. Menschenleere Bahnsteige sin übrigens eher beängstigend. Den Zug darf man auch erst nach einer Kontrolle an der Zugtür betreten. Dafür landet man dann in einem völlig ausgebuchten Zug ( schlauer Mensch hat ja reserviert) dessen Abteile auf die Größe des durchschnittlichen Chinesen abgestimmt ist! Auf die dreier Bank haben gut zwei von uns gepasst- drei sind übel! Notwehr! Als wir eine Chance sahen, haben wir uns knallhart unsozial ausgebreitet. Ich sage nur 7 Stunden!

Es ist genauso unbequem , wie es aussieht!


Nach der gefühlten Ewigkeit erreichten wir endlich Datong! Wir haben das Katzenzimmer des Hostels. Außerdem steht in unserem Zimmer ein Fahrrad. Als wir den Manager darauf aufmerksam gemacht haben, teilte uns dieser nur freundlich mit, dass wir uns keine Sorgen zu machen bräuchten. Das sei nicht schlimm. Da denkt der wohlstandsverwarloste  Mitteleuropäer einfach nur :HÄ?

Bett mit Katze und Rad!
Motiviert und voller Tatendrang stürzt sich die kulturhungrige Familie dann in das Stadtgetümmel um die Kulturschätze und zu entdecken. Und entdeckt: eingezäunte Baustellen!!! Ein weiteres  wurde fällig. 

Immerhin ist es uns gelungen die berühmte Drachenmauer für ein Selfie zu finden! 

Und dem Mann ist es gelungen ein Selfie ohne Stick und vier Kinnen (?) zu machen. Wer weiß wie die korekte Mehrzahl von Kinn ist, darf es mir gerne mitteilen!
Dramatisch geschrumpft die Reisegruppe!
Bier geht aber trotzdem. 


Heute ist es uns definitiv gelungen, uns alle kaputt zu spielen!

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