Und natürlich auch probefahren. Sie mussten ja in die Wohnung. In China ist die Mitnahme von Fahrrädern in öffentlichen Verkehrsmitteln untersagt! Also Tochter und Mutter auf Fahrradtour durch Beijing.
Tochter hat die Aufgabe sensationell gemeistert ( manchmal kann sie sehr stumpf sein: schwimmt einfach im Chaos mit) und mein Herz wird wohl nicht dauerhaft geschädigt sein. Insgesamt: angenehmer als erwartet!
Als Belohnung ging es dann zum Mittagessen:
Morgen gibt es wieder Kultur. Heute bleibt es beim Stolz auf (*zensiert aufgrund von unangemessener Ausdrucksweise*) unsere Räder!
Aufgrund der Tatsache das wir heute nach Beijing zurückreisen und deshalb nix Aufregendes passiert kurze Impressionen aus dem unveröffentlichten Fundus!
Was passiert wenn Sich zwei Hunde zusammentun?
Brechen jetzt gleich zum Bahnhof auf. Wünschen euch einen tollen Tag😘
Wir haben uns natürlich dem Touri-Standard-Protokoll folgend auch kulturell weitergebildet!
Kind schwächelte zwar etwas, war aber trotzdem ok. ( auch wenn der Disneylandcharakter wieder unübersehbar war).
Lernerfolg des Tages: wir sind nicht dafür gemacht, einer kleinen Chinesin mit Sonnenschirm hinterherzurennen und ihre englischen Erläuterungen nicht zu verstehen! Haben uns relativ ( oder auch sehr) früh abgesetzt und das Gelände auf eigene Faust erkundet!
Nein, wir konsumieren keine übermäßigen Mengen an Alkohol! Um das tägliche Bier zu verstehen, benötigt man eine kurze Einführung in das Trinkverhalten von Chinesen: der Chinese trinkt immer und überall heißes Wasser! Das bekommt man auch überall und kostenlos. Das wichtigste Untensil in China ist demnach:
Meine😊
Integriert ist ein kleines Sieb. Bei Bedarf kann Tee oder getrocknetes Ost in die Flasche gefüllt werden. Man trinkt dann durch das Sieb. Grüner Tee kann öfter aufgegossen werden. Jeder Chinese hat eine Flasche in der Hand.
Wahlweise kann auch kaltes Wasser in Flaschen gekauft werden. Der Mineralstoffgehalt beider Getränkearten ist nahezu null.
Alternativ gibt es noch flüssige Diabetes mit Aroma in Flaschen. Man muss vermutlich asiatische Wurzeln haben bzw. schwer pubertär sein, um diese „Getränke“ konsumieren zu können.
Aus diesen genannten Gründen ist es natürlich zwingend notwendig flüssige Mineralstoffe zu sich zu nehmen. Da das „local beer “ hier kaum Umdrehungen hat, kann man es auch zu eher unkonventionellen Zeiten konsumieren.
Aufbruch- mal wieder. Bei strömendem Regen mussten wir uns heute von Luoyang verabschieden. Per Hochgeschwindigkeitszug nach Xi’an. Extrem effizient das Ganze. Nicht nur, dass der Zug pünktlich ist und seine Standzeit von 2 Minuten perfekt einhält, nein, er ist auch noch bequem. Als Dauerbahnfahrerin bin ich immer noch schwer beeindruckt!
Xi’an an sich ist bisher relativ wenig attraktiv. Eine Stadt in der man als erstes Starbucks und Häagen Dazs entdeckt, kann ja nix sein.
Irritiert waren wir dann, als wir in einer Straße direkt nebeneinander 5 Samsung-Handy Läden entdeckten. Aber es gibt nicht nur diese fünf- nein, es gibt ja auch noch andere Anbieter. Jedenfalls im Erdgeschoss eines riesigen Häuserblocks. In der ersten Etage und im Kellergeschoss gibt es dann für die Mobiltelefone jegliche Form von Zubehör. Alles vorstellbare und Diverses, von dem ich vermutlich Albträume bekomme. Definitiv die Handyhüllenhölle und Handyhölle in Personalunion!
Darauf natürlich erstmal ein Selfie mit unseren neuen Kumpels Hans und Hans:
Morgen gibt es dann wieder Kultur! Und Photos! Und 35 Grad! Jipee!
Nachdem der Tag suboptimal begonnen hat ( der Kleine muss zurück- keiner will das!) wurden wir dann doch noch aktiv!
Der Plan: direkt am Hochgeschwindigkeitsbahnhof fährt der Bus 71 zu den Logman Grotten. Offiziell alle 2 Minuten. Jeder Bus kam- nur nicht die 71. Wir haben dann die Bushaltestelle gewechselt und einen anderen genommen. Achtsam wie wir nun mal sind, haben wir dann den gesamten Rest des Tages nach der 71 Ausschau gehalten. Sie ist nie aufgetaucht. Die Konsequenz ist unausweichlich: Bus 71 ist das chinesische Bielefeld. Es gibt sie einfach nicht! SIE sind überall!
Die Grotten sind übrigens auch bei 33 Grad, 75% Luftfeuchtigkeit und Smog absolut sehenswert!
Geschätzte 5000 weitere Bilder der Anlage dürfen sich Interessierte bzw. müssen sich Freunde und Familie dann angucken, wenn wir wieder da sind! Eins aber noch als Vorgeschmack:
Jetzt gehen wir erstmal essen und danach wird gepackt! Morgen geht es weiter!
Unfairerweise muss der arme Sohn ja morgen schon den Rückweg antreten- deshalb mussten wir ihm heute noch etwas bieten. Plan: die Stelle an der die ersten buddhistischen Schriften nach China gebracht wurden. Dort wurde der „White Horse“ Tempel errichtet. Damit echtes Chinafeeling nochmal aufkommen konnte, nutzen wir den Linienbus. Konnte irgendwer ahnen, dass Chinesen am Sonntag mit Begeisterung einen Tempel aufsuchen? Ich sag nur: naher Kontakt zur einheimischen Bevölkerung!
Der eigentliche Tempel ist sehr hübsch und wenig verschandelt. Die Anlage bietet sich eindeutig für ein Selfie an.
Schildkröten und Goldfische sind auch toll:
Problematisch finde ich aber die sehr ausgeprägte Tendenz der Chinesen alles zu plagiieren und nachzubauen. Nein, in der Anlage gibt es nicht nur den altehrwürdigen Tempel und Fische, sondern auch Nachbauten diverser buddhistischer Tempel aus anderen Ländern. Disneyland für Buddhisten. Der Grusel erreicht ungeahnte Höhen!
Wir müssen übrigens dringend mal wieder nach Indien! Augenscheinlich haben wir schon zuviel wieder vergessen: wir könnten einfach keine Ähnlichkeit zwischen unserer Erinnerung und dem indischen Tempelnachbau entdecken!
Während die älteren Mitreisenden den Nachmittag für eine intensive Reflexion ihres Innenlebens mit geschlossenen Augen nutzten, ging der Nachwuchs auf Einkaufstour. An dieser Stelle ein Hinweis an die Menschen die auf Mitbringsel hoffen: es gibt hier unglaubliche Mengen an Schrott. Billig Plastik wohin das Auge blickt. Falls ihr Chinarestaurants bisher für kitschig gehalten habt: die sind orginal chinesisch- nur mit Niveau. Ich garantiere demnach für nix ( und entschuldige mich hiermit bei dem Sohn, dass ich ihn nach seinem ersten Chinaurlaub so angemault habe, weil er nix Gescheites mitgebracht hat).
Dafür mussten wir uns aber noch ein opulentes Abendessen gönnen.
Jetzt gehen wir noch Bier trinken und dann ist auch gut für heute. Morgen wird doof genug!