Heute war wieder Reisetag. Zwei super bequeme Züge ( in dem einen gab es sogar Pantoffeln) und dann ab ins Hostel. Das Hostel haben drei junge Leute vor knapp fünf Monaten aufgemacht. Sehr nett.
Die Frau kocht uns heute etwas. Dem Himmel sei es gedankt.
Ansonsten suchen wir des Öfteren mithilfe unseres Zettels:
Wann ist die Familie richtig im Urlaubsmodus und akklimatisiert? Ganz einfach: wenn die Familienmitglieder ohne Fotoapparat (von 2-4 Personen ist alles möglich) total platt in irgendeiner Sehenswürdigkeit im Schatten abhängt während der Mann versucht die Sehenswürdigkeit weg zu fotografieren. Der Grad der Verzweiflung der nicht Fotografierenden variiert von Lethargie bis zu Mordgelüsten. Natürlich nur rein theoretisch- wir würden dem Süßen niemals etwas antun.
Ich finde wir haben heute genug gesehen. Jetzt geht es nur noch ans Packen und morgen geht es weiter nach Kashan. Da stößt dann auch das bisher fehlende Familienmitglied zu uns.
Wir haben übrigens aktuell vier Notfalltelefonnummern die wir anrufen können, wenn wir Hilfe bzw. Übersetzungen brauchen. Sehr hilfreich.
Mann: Ok. Dann gehen wir jetzt Richtung Hotel zurück!
Frau: Und dann heute Abend nochmal los?
Mann: Nee, warum? Wir gehen noch an dem Tor, irgegendwas, noch irgendwas, noch irgendwas und zum Schluss an irgendwas anderem vorbei! (Frau konnte sich den ganzen Kram nicht merken)
Frau: Das ist aber nicht wirklich der direkte Weg!
Mann: Stimmt!
Tochter: Wenn es uns (gemeint Frau und Tochter) zuviel wird, fall ich einfach um. Ok.?
Nach der Fahrt von Tabriz nach Ardebil sind wir gestern ja endlich in Qazvin angekommen. Wir haben also Aserbaidschan hinter uns gelassen. Dann ist es ja nur folgerichtig, dass wir heute eine Tagesausflug nach Aserbaidschan in Richtung Tabriz unternommen haben.
Auch wenn es dem Ganzen vielleicht etwas an Stringenz fehlt, hat sich der Ausflug heute definitiv gelohnt.
Gestartet sind wir mit einem Weltkulturerbe:
Das Nächste fing dann schon mal nervenaufreibend an:
Dann war die Anlage aber ausgesprochen sehenswert:
Danach besuchten wir das Gefängnis des Salomon. Es liegt etwas höher:
Die Existenz befestigter Wege wird eindeutig überbewertet.
Ratet jetzt, wer viel Freude dabei hatte😊.
Das ewige im Auto sitzen hat sich definitiv gelohnt. West-Aserbaidschan lohnt sich definitiv.
Der Vorsatz war klar: wir steigen nur noch am offiziellen Busterminal ein und aus und lassen uns nicht hetzen. Das letzte Mal war zu teuer. Soweit der Vorsatz. Kurz vor Qazvin werden wir dann vom Busbegleiter mit Händen, Füßen und unverständlichen Lauten gefragt, ob wir nach Tehran oder Qazvin wollen. Wir verdeutlichen ihm, dass Qazvin unser Ziel sei.
Rausgelassen wurden wir dann an einer größeren Haltebucht an der Autobahn. Fairerweise muss man aber sagen, dass oben an dr Straße schon Taxen auf Fahrgäste warteten. Soweit zu unseren Vorsätzen. Wir haben aber zumindest nichts im Bus vergessen.
Hotel ist in Ordnung. Zimmer sind relativ groß, etwas renovierungsbedürftig aber ok.
Tochter zickt etwas, weil der Toilettensitz fehlt und die versprochene AC sich irgendwo versteckt- ist aber nicht zu ändern!
Nächster Punkt: Nahraumerkundung. Nichts wirklich Spannendes bis wir in einer Seitenstraße von einem Bauingenieur in irgendeiner der hiesigen Sprachen angequatscht wurden.
Mit Händen und Füßen wurde uns verdeutlicht, dass wir ihm zu einem ominösen Tor folgen sollen. Nach einigem Gehämmer und diversen Telefonaten kam jemand mit einem Schlüssel. Und dann öffnete sich das Tor:
In der Mitte ist der Bewohner zu sehen rechts vermutlich der Enkel!
Dahinter befindet sich ein verwilderter Innenhof- mit Obstbäumen, Tieren usw.
Schöne alte Räume und sogar ein kleiner Raum mit Zugang zum Dach der zum Chillen mit einer Shisha eingerichtet ist. Ein Kurzer ist dem Mann auch angeboten worden.
Der ältere Mann schenkte uns dann noch eine Schachtel Kekse, diverse Süßigkeiten, hat uns zum Meloneessen eingeladen und wollte uns heute Nacht beherbergen. Es war etwas schwierig soviel Gastfreundschaft zu entkommen.
Das Selfie des Tages mit den netten Menschen mit denen wir uns kaum verständigen konnten. Das obligatorische: „Iranians, no terrorist“ kam aber trotzdem.
Die Freunlichkeit und Gastfreundschaft ist wirklich unglaublich (und überfordert zumindest mich etwas.)
Aktueller Stand: seit 5,5 Stunden im Bus. Erste Pause (Gott sei Dank), noch etwas über eine Stunde vom Ziel entfernt- und die Pausendauer ist (Trommelwirbel/ dramatische Klänge usw.) 2 Stunden! Die haben doch eine Macke! Jetzt noch eine riesen Pause!
Liebe Grüße von der Frau die ob des fassungslosen Kopfschüttelns nah am Schleudertrauma vorbeischrabbt.