Learning der letzten zwei Tage: Don’t mess up with Shireen! Die Tochter des Hauses war glücklicherweise hier im Urlaub und hat derartig viele Menschen rund gemacht (am Telefon- genau genommen an zwei Telefonen parallel), dass unser Gepäck heute gekommen ist. Der Mann hat es am Flughafen abgeholt zwar auch wieder eine unendliche Geschichte- egal, wir haben es!
Kategorie: Indien
Zwischenstand mit Herzattacke
Also: wenn nach unzähligen Telefonaten, e-Mails, etc. endlich die Meldung kommt: „Gepäck ist durch den Zoll in Delhi“, freut Frau sich genau so lange, bis das Beweisbild der Trolleys per WhatsApp kommt. Dann kommen Herzrasen und hektische Telefonate: es waren die falschen Trolleys. Nicht gut für die Nerven. Mittlerweile sind unsere gefunden und kommen hoffentlich morgen Mittag an!
Manchmal nervt dieses Land einfach nur…
Das Gepäck hängt in Delhi und der Zoll will es öffnen. Wir sind in Srinagar. Finde den Fehler!
Lästigerweise ist zudem ja auch meine Schmerzmedikation im Rucksack.
Es bleibt spannend. Die Tochter von Habib ist glücklicherweise gerade zu Besuch und versucht etwas zu organisieren. Indien funktioniert immer nur über: du kennst jemanden der jemanden kennt der jemanden kennt. Wir hoffen das Beste.
Erschwert allerdings die weitere Reiseplanung immens.
Dafür ist es ansonsten schön wie immer:
Pleiten, Pech und Rumgenerve
Anfang: ok. Zwar etwas nervös, aber sicher in Hannover gestartet. Leichte Verspätung beim Abflug -pünktlich in München gelandet. Nix zu meckern. Umsteigen passte auch- wir haben den Flug erreicht, unser Gepäck nicht. Freude!
Fast problemlose Einreise- (zur Klarstellung:) nein, das Formular muss natürlich immer noch per Hand ausgefüllt werden; ja, meine rechte Hand ist immer noch unkooperativ beim Fingerabdruckscanner; ja, es dauert ewig.
Spaßige 3/4 Stunde im Luggage Büro um unser Gepäck vermisst zu melden- wir und ungefähr 30 andere mit dem gleichen Problem. Indische Effizienz in Reinform.
Flug von Delhi nach Srinagar: Fast wären wir durch gekommen, aber auch nur fast. Endergebnis: meine Dampfen im Müll bei der Security Domestic Flight. 郎郎郎
Müde genervt um 8 Uhr hier gewesen- ohne Schlaf, ohne Dampfe und ohne Gepäck.
Kann ja nur besser werden! Die Aussicht ist jedenfalls mal wieder gut:
Flug 2: check!
Boarding die Erste (von dreien)
Nach der zu kurzen Nacht und einigen kleineren mentalen Zusammenbrüchen: Auto geparkt, Gepäck aufgegeben, Sicherheitscheck absolviert, warten wir auf das erste Boarding des Tages! Wir hoffen natürlich, dass Lufthansi sich nicht zu sehr an der DB orientiert denn wir haben nur einen kurzen Wechsel in München. Wäre lästig wenn wir den nicht schaffen.
Stromausfälle, Landleben und die Grenzen von 16 jährigen jungen Damen!
Wenn es regnet, fällt kurz danach der Strom aus. Kein Strom, kein Ventilator, Fliegeninvasion. Nachdem wir das hiesige Umspannwerk bewundert haben, wissen wir auch warum:
Kein Wunder, oder?
Übrigens weiß ich nach dem Gewitter letzte Nacht, dass das Dach nicht ganz dicht ist. Wollte ich gar nicht wissen. Geduscht wird mit der guten alten Wassereimertechnik. Geht auch. Haare waschen wird dann aber lieber auf Agra verschoben.
Nach dem Frühstück und der Verabschiedung von Opa und Enkel machten wir uns dann auf zum kulturellen Teil des Tages.
Frühstück: Poha- kannten wir noch nicht (Rezept habe ich aber schon rausgesucht)!
Gestriges Abendessen- Strom war wieder weg.
Opa und Enkel
Tochters Schwestern vor dem Auftrieb!
Einer der Paläste der Stadt (es gibt hier diverse!)
Natürlich gibt es auch Bäume mit Affen!
Aussicht vom Palast
Andere Seite
Der Versuch auf einem Dach zu hüpfen!
Wer den Blog schon länger liest, erinnert sich vielleicht noch an mein letztjähriges Geläster über iranische Treppenstufen:
hier sind die indischen. Ergonomie ist definitiv ein Fremdwort!
Die Kleinen haben sich übrigen beschwert, dass sie eine altersunangemessene Menge an Kultur heute zu ertragen hatten. Verstehe ich nicht so ganz.
In einem Tempel in dem Fotografieren verboten ist, wurden die Damen zwischenzeitlich von einer Kinderschar (und dazustoßenden Erwachsen) belästigt
Das es das Foto doch gibt, ist durch fortschreitende „India Dementia“ zu erklären. Wir leiden definitiv alle daran.
Dafür wurden wir aber gesegnet. Vielleicht hilft es ja.
Urlaub auf dem Bauernhof
Jetzt mal ganz klassisch: die Familie macht Urlaub auf dem Bauernhof. Die Kleinen müssen ja auch mal mit der Natur in Berührung kommen.
Eingang zum Gehöft
Begrüßungstee
Ziegenstall neben dem Wohnraum
Oma mit Enkel
Familienstammbaum unserer Hosts
Die Büffel
Ausblick auf Orccha
Die Tochter erlebt übrigens einen brutale Hardcore-Desensibilisierung bezüglich ihrer Abneigungen gegen Fliegen. Ist eben ein Bauernhof.
Unser Zimmer: ich wollte immer schon mal auf so einem Bett schlafen. Abendessen gibt es gleich mit der Familie!
Das Ganze wird organisiert von einer Vereinigung „Friends of Orccha“. Sie sichern damit den Familien das Einkommen und unterstützen Bildungsprojekte. Augenscheinlich auch für verzogene Stadtkinder! Damit haben wir einen bisherigen Schandfleck unserer Erziehung beseitigt: endlich Urlaub auf dem Bauernhof!
Wasser
Wasser tritt in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen auf. Nicht nur, dass wir den Beweis führen, das der Mensch zum größten Teil aus Wasser besteht (wenn wir lange genug ohne Ventilator sind, geraten wir in Gefahr uns in Pfützen zu verwandeln), nein: es ist Monsun. Wasser in diversen Erscheinungsformen.
Eine davon wurde von uns heute besichtigt: die indischen Niagarafälle (und gleichzeitig der Grand Canyon). Nein, der Inder neigt nur unerheblich zu Übertreibungen.
Um dorthin zu gelangen nahmen wir ein Auto. Die letzten drei Kilometer mussten wir allerdings noch den offiziellen Guide mitnehmen. Passt natürlich 😏
Schon ganz hübsch!
Alberne Touribilder die erste!
Und die zweite!
Kleine heiße Pfützen zum Reinsteigen gab es natürlich auch. Ja- der Guide hat uns für bekloppt gehalten!
Selfie mit Guide!
Als wir dann noch die drei Kilometer durch den Dschungel zurückgegangen sind und nicht mit dem Auto fahren wollten, haben wir den Ruf der Deutschen dauerhaft beschädigt.
Nachmittags gab es dann eine kleine Wanderung durch Dörfer zu den Jain- Tempeln!
Sehr interessant- bisschen viel nackte Männer! Da gab es dann auch den Klischee- Monsunplatzregen. Drei Damen, zwei nackte Priester mit Staubwedel und ein kleiner Tempel!
Priester- es gab im Tempel viele!
Hier nochmal die Tempel!
Ach ja: Büffel in Wasserpfützen gab es auch. Man sieht: viele Erscheinungsformen von Wasser. Morgen steht wieder Reisen an! Mal schauen!
Die Unsägliche!
Unsäglich in diversen Sinnen:
A) ich kann den Namen Khajuraho (buchstabiert vom Mann) weder anständig aussprechen noch schreiben und
B) die berühmten Tempelanlagen sind eher speziell zu nennen:
Soweit noch sehr standardmäßig.
Irritierend wird es, wenn man näher rangeht:
Jetzt sind die Kleinen wenigstens komplett aufgeklärt. Die Tempel sind voll davon!
Selfie gab es dann bei dem eher unverfänglichen kleinen Tempel:
Essen ist gut und Hotel wirklich sehr nett. Die Unsägliche ist ausgesprochen klein und überschaubar (25000 Einwohner). Wir sind uns noch unsicher ob es hier mehr Kühe, Büffel, Ziegen und Schweine oder Menschen gibt. Alles sehr beschaulich und ruhig.
Gutes Alternativprogramm zu Varanasi. Die nächste Stadt wird noch ruhiger. Dazu haben wir uns in einem Dorf in einem Homestay eines Projekts eingemietet. Nur soviel: ein Eimer heißes Wasser ist auf Nachfrage erhältlich- aber nur im Winter.