Tabriz Tag 1

Im Iran bezeichnet ein Guesthouse nicht ein low-budget Hotel wie wir es erwartet hatten, sondern eine sehr einfache hotelähnliche Unterkunft, die primär für Arbeiter auf Montage gedacht ist. Hört sich schlimmer an als es ist. Wir sind auch nicht die einzigen Reisenden, denen dieser Unterschied nicht klar war. Nichtsdestotrotz: der Besitzer ist ein älterer Herr, der ausgesprochen hilfsbereit ist und die Lage ist auch in Ordnung . 

Heute war  der Tag an dem wir die legendäre Hilfsbereitschaft der Iraner erfahren durften. Nicht nur, dass immer irgendjemand übersetzen kommt, sobald wir etwas erwerben möchten- nein, im Zweifelsfalle schenken sie es uns auch noch. 

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Zuerst eine Portion frische Maulbeeren (saulecker) und dann noch Toilettenpapier. Es ist uns schon fast etwas peinlich. Bearbeiten

Besichtigt haben wir übrigens auch noch etwas: die Blaue Moschee. Ausgesprochen eindrucksvoll. Wenn auch nur noch wenig Blau (zumindest von Außen zu sehen ist).



Tabriz ist zwar auch quierlig aber wesentlich ruhiger als Tehran. Hat auch was. 

Morgen geht es extrem früh los. Hardcore-Besichtigungstour mit Fahrer.  Das wird spannend. 

Kommunikation III

Ort: Tabriz Basar (Weltkulturerbe)

Mutter: Schau mal Zelte (liebevolle Umschreibung für die Pinguinverkleidung der hiesigen Weiblichkeiten).

Mutter: Schau mal: Zelte in bunt!

Mutter: Noch mehr bunte Zelte!

Tochter: Ich glaube das ist Bettwäsche!

Sie hatte recht. Der Unterschied erschließt sich eben nicht auf den ersten Blick. 

Der Schein kann trügen

Unsere erste Zugfahrt. Auch wenn der Zug schon etwas in die Jahre gekommen ist- erste Klasse Schlafwagen hat definitiv was. 
Was nicht wirklich was  hat, ist aber das Quietschen  und Stöhnen des etwas älteren Modells. Es war unglaublich laut. Dementsprechend wundervoll haben wir auch geschlafen.


Als eine ganz neue Dimension von „haben die eigentlich eine Vollmacke“ bringt der nächtliche Toilettengang mit sich. Nicht nur, dass frau erstmal aus dem oberen Bett klettern muss- nein, sie muss sich auch noch komplett anziehen und das Kopftuch anlegen. Ist ja klar: Zuggang= öffentlicher Raum. 

Das Ergebnis dieser wundervollen Nacht sieht dann so aus:

Vom Zerstörungsgrad vergleichbar mit China und Indien- nur mit Kopftuch. 

Hipster ruinieren unser Budget

Bei ausgeprägter Temperaturentwicklung (es ist heute echt suboptimal warm) braucht die Familie mal wieder eine kleine Erfrischung und natürlich Nahrung. Schließlich nutzen wir heute den Nachtzug und haben noch keine Erfahrung mit dem Essen in den hiesigen Zügen. Also starteten wir mit einem kleinen Einkauf von Notrationen:

Da der Mann und die Ausgeburt seiner Lenden aber auf zumindest einer warmen Mahlzeit am Tag bestehen, musste  natürlich auch noch eine Örtlichkeit mit Essen her. Merke: Kaffee hat in diesem Land keine Tradition- die angesagten Hipster-Läden sind also Cafés. Lavazza läßt grüßen.Da findet man dann auch unproblematisch zumindest vegetarisches Essen. Also immer eine brauchbare Anlaufstelle für uns.  Bisher sind die Läden immer gut gewesen. Sind aber nicht so günstig für unser Budget. 

Hipsterine in Ausbildung in ihrem natürlichen Biotop.

Nachtrag zu gestern: Kind kann schon wieder überall schlafen. Gestern war die diesjährige Premiere in einem Taxi. Wir sind dieses Jahr im kaputt spielen echt gut. 

Der dritte Tag

Bisher erledigt:

  • Nahrung gefunden (Tag 2)

  • Kind freut sich auf die Erholung im Nachtzug (Tag 2 und neuer Rekord der Erzeuger)
  • Heraus gefunden wie schnell man laufen kann um die letzte Metro noch zu bekommen (Tag 2- ziemlich schnell)
  • Das Tag 3 anbrüllen auf offener Straße vollzogen – mit dem -mittlerweile schon wieder revidierten-  Ergebnis, dass der nächste Sommerurlaub eine geführte Tour mit einer Reisegruppe al inclusive in den bayrischen Wald gehen wird!
  • Festgestellt, dass es in den Bergen am Rande von Tehran ganz schön steil bergauf geht. Und wie untrainiert wir sind.
  • Den Palast des Schahs besichtigtBearbeiten
  • Festgestellt, dass dieser verdammt große Füße hatte- ausschließlich diese sind noch vorhanden. (Falls es Fragen geben sollte: ja, ich hatte mein Koptuch auf- es war nur etwas sehr weit nach hinten gerutscht)
  • Gechillt in einer sehr coolen Gegend von Tehran
  • Sisha geraucht
  • Das Urlaubsbudget in einem sehr geilen Restaurant ausgesprochen überdehnt (verfressene Veganer eben). Bilder folgen wenn der Upload wieder funktioniert 😬Bearbeiten
  • Alles in allem: ein ausgesprochen erfolgreicher Tag. Morgen verlassen wir Tehran Richtung Tabriz. Mal schauen, was es da so gibt. 

Montage!

Merke: montags haben viele Museen und Sehenswürdigkeiten geschlossen. Sie öffnen auch nicht auf das Argument hin,  man sei doch mindestens 45 Minuten bei 40 Grad durch die Stadt gelatscht um da rein zu kommen. Kein Mitleid mit sich im Aulösungsprozess befindlichen Touristen. Gemein!

Hier zur Aufmunterung einige Impressionen des bisherigen Tages:

Obst und Gemüse zum Frühstück haben wir gestern schon besorgt!
Netter Gebäudekomplex
Bierselfie des Tages- 0,0 Umdrehungen
Zweimal Diabetes im Glas: gelb Geschmacksrichtung Safran, blau Geschmacksrichtung Rose

Die Nahrungsmittelversorgung gestaltet sich im Moment noch eher kompliziert.  Dazu werde ich mich aber später angemessen ausweinen. Lästig ist zudem, das hier alles regional und saisonal ist. Im Moment haben Gurken, Zwiebeln, Kartoffeln und Melonen Saison😬

Londoner Standard setzt sich eben doch durch!

Während zwei von drei der Mitreisenden auf der Dachterasse versuchten weder zu schmelzen, noch einzuschlafen (hat jetzt nicht so gut geklappt…), kümmerte sich der bislang einzige Mann der Truppe um das Check-In.

Ca. 13:15 Uhr Ortszeit konnte dann endlich das Zimmer bezogen werden, welches sich in einem bis dato unentdeckten Flur befand.

Das Treppenhaus ist vieles, aber nicht groß!

Davon gibt es anscheinend 2!

Das Zimmer, nun ja, wir stellen ja keine Ansprüche, ja? Aber ein Kleiderschrank wäre schon hilfreich…

Auch wenn man nur mein Chaos sieht, die anderen machen genauso viel! Wirklich!

Die ersten Anzeichen des Londonerstamdards sind ja wohl eindeutig. Quadratisch, praktisch, gut. Im Badezimmer hat man dann endgültig das Gefühl in einem Hostel der Hauptstadt Großbritanniens zu hausen. Wenn es auch ein bisschen sehr viel wärmer ist.

Die Sonne lässt das edle Blumendekor der Wand nahezu strahlen! Oder findet ihr nicht?

-M