Stromausfälle, Landleben und die Grenzen von 16 jährigen jungen Damen!

Wenn es regnet, fällt kurz danach der Strom aus. Kein Strom, kein Ventilator, Fliegeninvasion. Nachdem wir das hiesige Umspannwerk bewundert haben, wissen wir auch warum:

Kein Wunder, oder?

Übrigens weiß ich nach dem Gewitter letzte Nacht, dass das Dach nicht ganz dicht ist. Wollte ich gar nicht wissen. Geduscht wird mit der guten alten Wassereimertechnik. Geht auch. Haare waschen wird dann aber lieber auf Agra verschoben.

Nach dem Frühstück und der Verabschiedung von Opa und Enkel machten wir uns dann auf zum kulturellen Teil des Tages.

Frühstück: Poha- kannten wir noch nicht (Rezept habe ich aber schon rausgesucht)!

Gestriges Abendessen- Strom war wieder weg.

Opa und Enkel

Tochters Schwestern vor dem Auftrieb!

Einer der Paläste der Stadt (es gibt hier diverse!)

Natürlich gibt es auch Bäume mit Affen!

Aussicht vom Palast

Andere Seite

Der Versuch auf einem Dach zu hüpfen!

Wer den Blog schon länger liest, erinnert sich vielleicht noch an mein letztjähriges Geläster über iranische Treppenstufen:

hier sind die indischen. Ergonomie ist definitiv ein Fremdwort!

Die Kleinen haben sich übrigen beschwert, dass sie eine altersunangemessene Menge an Kultur heute zu ertragen hatten. Verstehe ich nicht so ganz.

In einem Tempel in dem Fotografieren verboten ist, wurden die Damen zwischenzeitlich von einer Kinderschar (und dazustoßenden Erwachsen) belästigt

Das es das Foto doch gibt, ist durch fortschreitende „India Dementia“ zu erklären. Wir leiden definitiv alle daran.

Dafür wurden wir aber gesegnet. Vielleicht hilft es ja.

Urlaub auf dem Bauernhof

Jetzt mal ganz klassisch: die Familie macht Urlaub auf dem Bauernhof. Die Kleinen müssen ja auch mal mit der Natur in Berührung kommen.

Eingang zum Gehöft

Begrüßungstee

Ziegenstall neben dem Wohnraum

Oma mit Enkel

Familienstammbaum unserer Hosts

Die Büffel

Ausblick auf Orccha

Die Tochter erlebt übrigens einen brutale Hardcore-Desensibilisierung bezüglich ihrer Abneigungen gegen Fliegen. Ist eben ein Bauernhof.

Unser Zimmer: ich wollte immer schon mal auf so einem Bett schlafen. Abendessen gibt es gleich mit der Familie!

Das Ganze wird organisiert von einer Vereinigung „Friends of Orccha“. Sie sichern damit den Familien das Einkommen und unterstützen Bildungsprojekte. Augenscheinlich auch für verzogene Stadtkinder! Damit haben wir einen bisherigen Schandfleck unserer Erziehung beseitigt: endlich Urlaub auf dem Bauernhof!

Wasser

Wasser tritt in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen auf. Nicht nur, dass wir den Beweis führen, das der Mensch zum größten Teil aus Wasser besteht (wenn wir lange genug ohne Ventilator sind, geraten wir in Gefahr uns in Pfützen zu verwandeln), nein: es ist Monsun. Wasser in diversen Erscheinungsformen.

Eine davon wurde von uns heute besichtigt: die indischen Niagarafälle (und gleichzeitig der Grand Canyon). Nein, der Inder neigt nur unerheblich zu Übertreibungen.

Um dorthin zu gelangen nahmen wir ein Auto. Die letzten drei Kilometer mussten wir allerdings noch den offiziellen Guide mitnehmen. Passt natürlich 😏

Schon ganz hübsch!

Alberne Touribilder die erste!

Und die zweite!

Kleine heiße Pfützen zum Reinsteigen gab es natürlich auch. Ja- der Guide hat uns für bekloppt gehalten!

Selfie mit Guide!

Als wir dann noch die drei Kilometer durch den Dschungel zurückgegangen sind und nicht mit dem Auto fahren wollten, haben wir den Ruf der Deutschen dauerhaft beschädigt.

Nachmittags gab es dann eine kleine Wanderung durch Dörfer zu den Jain- Tempeln!

Sehr interessant- bisschen viel nackte Männer! Da gab es dann auch den Klischee- Monsunplatzregen. Drei Damen, zwei nackte Priester mit Staubwedel und ein kleiner Tempel!

Priester- es gab im Tempel viele!

Hier nochmal die Tempel!

Ach ja: Büffel in Wasserpfützen gab es auch. Man sieht: viele Erscheinungsformen von Wasser. Morgen steht wieder Reisen an! Mal schauen!

Die Unsägliche!

Unsäglich in diversen Sinnen:

A) ich kann den Namen Khajuraho (buchstabiert vom Mann) weder anständig aussprechen noch schreiben und

B) die berühmten Tempelanlagen sind eher speziell zu nennen:

Soweit noch sehr standardmäßig.

Irritierend wird es, wenn man näher rangeht:

Jetzt sind die Kleinen wenigstens komplett aufgeklärt. Die Tempel sind voll davon!

Selfie gab es dann bei dem eher unverfänglichen kleinen Tempel:

Essen ist gut und Hotel wirklich sehr nett. Die Unsägliche ist ausgesprochen klein und überschaubar (25000 Einwohner). Wir sind uns noch unsicher ob es hier mehr Kühe, Büffel, Ziegen und Schweine oder Menschen gibt. Alles sehr beschaulich und ruhig.

Gutes Alternativprogramm zu Varanasi. Die nächste Stadt wird noch ruhiger. Dazu haben wir uns in einem Dorf in einem Homestay eines Projekts eingemietet. Nur soviel: ein Eimer heißes Wasser ist auf Nachfrage erhältlich- aber nur im Winter.

Reisen

Das ist das Ergebnis der letzten 24 Stunden- und wir sind schon frisch geduscht!

Der gestrige Tag fing mit einem Tempelrundgang in Varanasi an. Einhellige Meinung: neue Tempel sind eher uninteressant.

In dem Tempel von 1964 steht diese Höllenmaschine. Sie verbreitet einen unglaublichen Lärm!

Danach ging es zum Essen und zurück zum Hostel. Alle Klamotten in ein TukTuk und ab zum Busbahnhof. Auch nach diversen Nachfragen bestätigte der Fahrer, dass es der richtige Busbahnhof sei. Er war es natürlich nicht! Wieder Rikscha suchen und wieder ewig durch den absoluten Verkehrskollaps zum 6 km entfernten anderen Busbahnhof. Na ja: einer langen, lauten Straße an der klapprige Busse stehen. Tatsächlich den richtigen Bus gefunden eingestiegen, Abwerbeversuchen anderer Busfahrer standgehalten (dass die Herren sich nicht geprügelt haben war alles) und dann drei Stunden im Bus verbracht.

Vorteilhaftes Bild von busfahrenden Kindern.

Nach einer erneuten Rikschafahrt dürften wir dann am Bahnhof stundenlang abhängen. Dass sie den Waggon nicht aufgemacht haben, weiß der geneigte Leser ja schon. Glücklich um 22.15 Uhr in liegender Position- mit Wecker um 4.45 Uhr. Zug sollte ja schließlich gegen 5 Uhr ankommen. War dann halb sieben😬. Pickup kam sehr verspätet und es regnet ausgiebig. Hotel sehr nett (ein echtes Hotel!), Umgebung sehr ruhig und viel grün. Wollen trotzdem gleich ins Bett!

Aber erst nach dem Frühstück!

Varanasi die zweite oder so

Gestartet haben wir den Tag beim ayurvedischen Arzt! Selbiger hatte dreizehn Finger (rechts sieben, links sechs), was ihn definitiv vertrauenswürdig macht. Für die Problemlage der Tochter hatte er eindeutig interessante Erklärungsansätze und ausgesprochen wohlschmeckende Arzneien. Das „wohlschmeckend“ stammt in diesem Kontext von mir- die Tochter sieht das anders😬.

Medikamente für einen Monat! (Sie hasst sie!)

Danach mussten wir uns erstmal angemessen stärken:

Die Hyänen vor ihrem Opfer aka: Brownie!

Die Rache des Brownies folgte auf dem Fuß!

Übrigens ein tolles Café/Shop basierend auf einem sozialen Projekt!

Nachmittags:

Aufbruch zur Ghat-Tour!

Kleine Mädchen vorteilhaft getroffen.

Abendzeremonie am Main-Ghat. (Falls jemand weiß, warum diese Zeremonien immer ewig dauern: ihr müsst es mir nicht verraten. Ich weiß nur: nach mehr als drei Stunden auf diesem Ruderboot schmerzen diverse Körperteile höllisch!) Die tollen Bilder vom Abend kommen sobald ich Zeit und Nerven habe, sie dem Ehemann zu stehlen! Vom Hauptverbrennungsghat gibt es übrigens nur Aufnahmen aus der Entfernung- fotografieren direkt an der Stelle verboten!

Abendliches Festmahl!

Dann noch zum Blue Lassie Shop! Sensationell! Liegt allerdings in der Zubringer- Gasse zum Hauptverbrennungsghat. Man sitzt also in diesem Mini- Shop und die Leichen werden durch die Gasse geschleppt- lautstark! Etwas bizarr das Ganze!

Nachträge:

  • Ich werde vermutlich lange brauchen unvoreingenommen Brandgeruch wahrnehmen zu können! Sehr irritierend!
  • Ein Urlaub ist definitiv erfolgreich, wenn 16 jährige um 21 Uhr anfangen zu nörgeln, warum man immer noch unterwegs sei. Sie wollen schließlich endlich ins Bett!

Indien ist:

wenn man beim Frühstück sitzt und ein Kind fragt: warum riecht es hier so verbrannt? Auf die Aussage: nicht drüber nachdenken, einfach essen!, wird erst mit Unverständnis und dann leichter Verzweiflung reagiert. Nicht denken, essen! Ist doch klar!

Gestern morgen sind wir kulturbeflissen wie wir sind um 4.30 Uhr zu den Ghats gestartet:

Sonnenaufgangszeremonie am Ganges!

Morgenrituale vom Boot aus! Wäschewaschen, Baden und Schwimmen inclusive. 20 Meter weiter ist übrigens eines der Verbrennungsghats!

Morgens um 5.15 Uhr in Indien. Das Leben blüht in der Jugend!

Ausflug zu einer heiligen Städte. 9 Km- 1 Stunde TukTuk und Dankbarkeit, dass man überlebt hat.

Chantende Mönche aus Sri Lanka.

Die Säule steht an der Stelle an der Buddha das erste mal gepredigt hat.

Das Orginal- jetzt im Museum! Überall sieht man es als Symbol für die Einheit Indiens: die vier Löwen! Ich weiß: man sieht nur drei- wir dachten bisher auch immer, dass es drei seien. Ätsch: es sind vier. Wir haben nachgezählt. Der große Ashoka himself hat sie in Auftrag gegeben (300 v.ch.). Zu seinen Ehren sind wir dann ins Ashoka-Family-Restaurant gegangen. Wir wissen, was sich gehört!

Varanasi

Es ist heiß hier! Echt heiß. Über die gefühlte Temperatur will ich gar nicht nachdenken. Leider gibt es zum Duschen nur lauwarmes Wasser- kalt fände ich überzeugender!

Nun aber zur Stadt: bisher sieht und fühlt sie sich wie eine richtige indische Stadt an! Es ist laut, stinkt und es gibt Unmengen an Kühen. Also das komplette Kontrastprogramm zu dem ersten Teil der Reise!

Kleiner Abendspaziergang an den Ghats!

Das obligatorische Selfie

Wir sind natürlich gleich an einer Verbrennungszeremonie vorbei gekommen. Reiche Menschen werden am „Main-Ghat“ verbrannt (da waren wir nicht nicht), normale bei dem kleinen Ghat am Ufer des Ganges (an dem wir waren). Arme werden in Metallboxen auf einer der Stufen des „normalen“ Ghats verbrannt. Der gute Hindu bleibt selbst nach dem Tod seiner Kaste noch treu.

Irritierend für mich war die (typisch indische) ausgesprochen pragmatische Herangehensweise: der Leichnam wird auf einen Stapel Holz gelegt, weiteres Holz auf ihn geschichtet und dieses dann von einem Priester mit einem Ritual entzündet. Augenscheinlich muss der heilige Mann dabei dreimal mit dem brennenden Reisig den Leichnam umrunden bevor er ihn entzündet. Das geht auch mit einem ans Ohr geklemmten Handy, falls man gerade ein wichtiges Gespräch führen muss. Einfach nicht drüber nachdenken! Auch die Kricket spielenden Kinder an dem Ghat reihen sich nahtlos ins Bild ein. Inder eben!!!

Ja, die Menschen schwimmen und reinigen sich im Ganges- Kühe übrigens auch (das Bild kommt aber erst demnächst). Sehr irritierend das alles.

Es gibt Dinge im Leben, die sind verlässlich: Mann mit Kamera.

Straße zum Ghat mit einer sich in Auflösung befindlichen Frau. Merke: bei 35 Grad im Schatten und einer exorbitant hohen Luftfeuchtigkeit sollte Frau sich beim Essen nicht das weiße T-Shirt so vollkleckern, dass sie die ganze Zeit den Schal zur Tarnung tragen muss. Ist eher suboptimal!

Morgen früh starten wir eine „Ghat im Sonnenaufgang“- Tour. Um 4.30 Uhr! Schlaf sollte man eben nicht überbewerten, wir sind schließlich im Urlaub!

Nachlieferung

Mogulgarten in SrinagarBegeisterte KinderNetter HinweisFüßefoto auf dem HausbootAus dem Flugzeug! Die Sicherheitsvorkehrungen in Srinagar sind übrigens ein Albtraum. Sowas haben wir noch nicht erlebt- echt paranoid!Umpacken im ShopWir können es noch:Vier Menschen, komplettes Gepäck: ein TukTukKollaps im ZugUnsere neue Bleibe!Warten gerade auf die Zimmer. Kann sich nur noch um Stunden handeln!

Srinagar- vermutlich die (vor-?) letzte

Morgens um 5 Uhr in SrinagarDie Truppe ist nur begrenzt wach. Floating Market. Gemüse, Blumen und Backwaren werden verkauft. Das Aussehen von natürlich gewachsenen Kohlrabi ist übrigens sehr interessant. Ich vermute ja, es werden primär die Blätter verwendet. Mann und Frau- müde!Während der Erstellung des Blogbeitrages sitzen der Sohn und ich auf der Terrasse des Bootes und bewundern den Regen. Verdammt nass gerade! Wir hoffen, dass es trotzdem Sightseeing in der Stadt gibt. Kann ja nicht sein, dass wir wieder nix von der Stadt zu sehen bekommen! Daumen drücken ist angesagt. Morgen geht es weiter- der Sohn zurück nach D. und wir in Gefilde in denen unsere Datenkarten wieder funktionieren!